An dieser Stelle entsteht die Rubrik Tiergesundheit, in der auf
wichtige Fragen zur Gesundheit der Katzen eingegangen werden soll.
Da sie noch in der Entstehung ist, verweisen wir jetzt auf den
Katzenratgeber des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte
Katzenseuche
Die Katzenseuche (auch Feline Infektiöse Enteritis (FIE),
Panleukopenie oder Parvovirose genannt) wird durch einen Virus
hervorgerufen, der nicht nur auf der Katze selbst lebensfähig ist.
Der Mensch kann den Virus an den Schuhen in die Wohnung einschleppen
und auch reine Wohnungskatzen können dann daran erkranken. Der Virus
wird durch den Mund aufgenommen und befällt verschiedene Organe,
besonders oft die Darmschleimhaut. Die Ansteckungsphase dauert etwa
4-6 Tage, danach bekommt die Katze Fieber und zeigt Appetitlosigkeit
und Erbrechen. Wässriger bzw. blutiger Stuhlgang kommen dazu. Durch
den hohen Flüssigkeitsverlust trocknet die Katze schnell aus und die
Augen fallen ein. Die Katzenseuche kann innerhalb kürzester Zeit zum
Tode führen. Manchmal kann eine rechtzeitige Behandlung das Leben
der Katze retten, sicherer ist jedoch die regelmäßige Schutzimpfung.
Bei Jungtieren sollten zwei Impfungen im Abstand von 4 Wochen
verabreicht werden, danach ist jährlich eine Wiederholungsimpfung
fällig.
Katzenschnupfen
Der Katzenschnupfen kann durch eine große Anzahl unterschiedlicher
Erreger übertragen werden, z. B. durch verschiedene Bakterien, durch
Chlamydien und Mykoplasmen und durch Viren (Calici-, Herpes- und
weitere).
Zur Infektion kommt es durch Speichelübertragung beim gegenseitigen
Putzen oder Beschnuppern oder durch Kontakt mit den verschiedenen
Sekreten des erkrankten Tieres. Nach 1 bis 5 Tagen sind die
Anzeichen des Katzenschnupfens zu erkennen. Träge, matte Tiere mit
Fieber neigen dann zu häufigem Niesen und zu Appetitlosigkeit
infolge von entzündeten Mund- und Nasenschleimhäuten. Augen- und
Nasenausfluß stellen sich ein, die Lymphknoten können anschwellen.
Besonders anfällig für den Katzenschnupfen sind abwehrgeschwächte
Tiere und Jungtiere. Um Komplikationen zu vermeiden, sollte man bei
den ersten Anzeichen der Krankheit sofort den Tierarzt aufsuchen.
Erkrankte Tiere sollen in einem gesunden Raumklima ohne Kälte,
Zugluft und geringer Luftfeuchtigkeit untergebracht werden. Eine
möglichst schon bei Jungtieren vorzunehmende Impfung ist ratsam,
obwohl sie nicht gegen alle Erreger wirksam ist.
Leukose
Auch die Leukose wird über ein Virus, das Feline Leukämievirus
(FELV) hervorgerufen. Das Virus wird durch Speichel übertragen, das
geschieht manchmal schon durch die Benutzung der gleichen Fress- und
Trinknäpfe. Es kann manchmal Jahre dauern, bis die Krankheit
ausbricht. Von der großen Menge der Krankheitsanzeichen sind
Abmagerung und allgemeine Schwächung des Tieres am häufigsten
anzutreffen. Auch Veränderungen des Blutes und die Bildung von
bösartigen Tumoren können auf die Krankheit hindeuten. Infizierte
Katzen müssen nicht an Leukose erkranken, können aber das Virus
weiter übertragen. Die Möglichkeiten der Therapie von Leukose sind
äußerst gering, vorbeugend können aber Maßnahmen getroffen werden.
Als erstes ist ein Leukosetest durchzuführen, der das Virus im Blut
nachweisen kann. Hat man mehrere Katzen, so ist der Test bei allen
Katzen durchzuführen. (Sicherheitshalber im Abstand von 3 Monaten
zweimal.) Fallen alle Tests negativ aus, sollte man die Tiere gegen
Leukose impfen lassen. Der Erstimpfung folgt eine
Wiederholungsimpfung nach vier Wochen, danach ist jährlich eine
Auffrischungsimpfung fällig.
Tollwut
Die Tollwut ist eine Krankheit, die nicht allein katzentypisch ist.
Sie wird durch einen Virus hervorgerufen, der durch den Speichel
bzw. Bißverletzungen übertragen wird. Hunde und Katzen werden meist
durch Wildtiere mit dem Virus infiziert, hauptsächlich durch Füchse.
Infizierte Tiere verhalten sich zuerst ziemlich normal, erst nach
Wochen bzw. Monaten kann es zu den typischen Symptomen der Tollwut
kommen. Dazu zählen Speicheln, Juckreiz und Bißwut. Die Krankheit
ist auch auf den Menschen übertragbar. Als einziger Schutz gegen die
Tollwut ist die regelmäßige Impfung zu empfehlen. Die volle Wirkung
des Impfschutzes ist vier Wochen nach der Impfung erreicht und hält
dann ca. weitere elf Monate. Eine jährliche Impfung ist also ein
sicherer Schutz für freilaufende Katzen.
FIP
Die FIP (Abkürzung für Feline Infektiöse Peritonitis) ist eine oft
vorkommende Infektionskrankheit bei Katzen. Sie wird durch den
Coronavirus hervorgerufen. Coronaviren treten zwar fast überall in
der Katzenwelt auf, die meisten Arten sind aber von harmloser Natur
und verursachen höchstens einmal einen Durchfall bei Katzenwelpen.
Gesunde Katzen scheiden diesen Virus dann durch den Kot, durch
Speichel oder andere Körperflüssigkeiten wieder aus. Wird das
Immunsystem der Katze jedoch durch Streß oder leichtere
Katzenkrankheiten stark beansprucht, kann es zur Mutation dieses
Virus kommen, es entsteht die gefährliche, die FIP-erzeugende
Variante.
Das gefährliche an dieser Krankheit ist, dass dieser Virus auch von
Katzen übertragen werden kann, die zwar optisch einen gesunden
Eindruck machen, aber mit diesem Virus infiziert sind. Der Virus
wird zwar meistens direkt von Katze zu Katze übertragen, die FIP muß
aber nicht bei jeder Katze zum Ausbruch kommen, die sich infiziert
hat. Bei einer einmal ausgebrochenen FIP besteht keine Hoffnung auf
Heilung.
FIV
Obwohl das FIV-verursachende Virus mit dem AIDS-Virus des Menschen
verwandt ist, besteht bei einer an FIV erkrankten Katze keine Gefahr
für den Menschen. Die Übertragung des Feline-Immunschwäche-Virus ist
noch nicht 100%ig geklärt, sicher ist jedoch, dass die Übertragung
durch Bisse stattfindet. Freilaufende und gerne raufende Katzen sind
also besonders gefährdet. Der Ausbruch der Krankheit kann erst Jahre
nach der Ansteckung erfolgen. Das Virus befällt das Lymphsystem der
Katze, d. h. die Immunabwehr wird geschwächt. Häufige bakterielle
Infektionen in Verbindung mit Durchfall und zentralnervösen
Störungen können auf diese Immunschwäche hindeuten. Durch die
Vielfalt der Krankheitsursachen ist eine schnelle Diagnose nicht
möglich; diese kann erst einige Wochen nach der Infektion über einen
Bluttest mit Nachweis der Antikörper gegen FIV erfolgen. Es gibt bis
heute keine Möglichkeit der Behandlung von FIV-erkrankten Tieren,
ebenso ist noch kein Impfstoff vorhanden.
Eine Impfung gegen
FIV gibt es leider noch nicht.
Jungtiere werden in der Regel zwischen der siebten und achten
Lebenswoche erstmalig geimpft. Die Grundimmunisierung (erstmaliger
Aufbau eines Impfschutzes) wird durch eine Wiederholungsimpfung
abgeschlossen, welche drei bis vier Wochen nach der Erstimpfung
erfolgen sollte. Über die genauen Abstände der Impfungen sollte der
jeweilige Tierarzt entscheiden, da er stets mit der örtlichen
Seuchenlage vertraut sein sollte. Nach der Grundimmunisierung muss
jährlich nur noch eine einmalige Auffrischungsimpfung erfolgen. Es
ist ausserdem darauf zu achten, dass nur gesunde Tiere geimpft
werden dürfen, da sonst die Immunitätsausbildung beeinflusst werden
kann. Alle Impfungen werden in einen vom Tierarzt ausgestellten
Impfpass eingetragen. Dieser Impfpass enthält ausserdem alle Daten
des Tieres (Name, Wohnort, Geburtsdatum) und ist bei
grenzüberschreitenden Reisen mit der Katze mitzuführen. Beim
Auftreten vom Tollwut sind Katzen, die eine nachweisliche
Tollwutimpfung vorweisen können, ausserdem gesetzlich stets besser
gestellt als ungeimpfte Tiere. Der Impfpass muss dem Tierarzt bei
jeder Wiederholungsimpfung vorgelegt werden.
Gangliosidose (GM1- und GM2-Gangliosidose)
Die Gangliosidosen gehören zu einer Gruppe von Erbkrankheiten, die
man als "lysosomale Speicherkrankheiten" bezeichnet.
Lysosomen sind bestimmte Bereiche innerhalb der Zelle, in denen
viele wichtige Stoffe ab- bzw. umgebaut werden. Moleküle, die diese
Ab- bzw. Umbauarbeit leisten, nennt man Enzyme. Bei einer
lysosomalen Speichererkrankung werden die Stoffe, die aufgrund eines
Enzymmangels nicht weiterverarbeitet werden können, in den Lysosomen
abgelagert. Im Fall der Gangliosidosen kommt es zu einer
Anreicherung von Gangliosiden (Fett-Zucker-Verbindungen) in den
Zellen des Gehirns. Dadurch werden lebenswichtige Zellfunktionen im
Gehirn gestört, was zu schweren Krankheitssymptomen führt.
Die Gangliosidosen kommen in zwei verschiedenen Formen vor. Beide
Erkrankungen äußern sich durch Symptome wie Kopfzittern sowie eine
eingeschränkte Bewegungsfähigkeit der Hinterbeine bis hin zur
Lähmung. Die GM1-Gangliosidose wird durch einen ererbten Mangel des
Enzyms β-Galactosidase verursacht. Bei ihr beginnen die
neurologischen Symptome etwas später (ca. 3 Monate) und schreiten
langsamer fort. Bei der GM2-Gangliosidose fehlt das Enzym
β-Hexosaminidase, das Krankheitsbild zeigt sich in der Regel früher
und verschlimmert sich schneller. Obwohl beide Formen der
Gangliosidose ganz ähnliche Symptome aufweisen, werden sie durch
völlig unterschiedliche genetische Fehler zweier verschiedener
lysosomaler Enzyme hervorgerufen. Diese als Mutationen bezeichneten
genetischen Fehler beruhen auf einer Änderung im genetischen Code.
Das tückische an diesen beiden Erkrankungen ist, dass sie verdeckt
(autosomal rezessiv) vererbt werden. Der Erbgang der Gangliosidosen
folgt hierbei den strikten Regeln der Vererbungslehre. Ein
Individium erbt immer eine Genkopie von der Mutter und eine vom
Vater. Bei einem rezessiven Erbgang verhält es sich so, dass Katzen,
die nur eine Kopie des Krankheitsgens tragen, klinisch gesund, aber
Anlageträger sind. Anlageträger selbst werden diese Krankheit nie
bekommen, aber sie vererben das "kranke" Gen mit 50%iger
Wahrscheinlichkeit an ihre Nachkommen weiter. Nur wenn zwei Kopien
des "kranken" Gens (von Vater und Mutter) vorhanden sind, bricht die
Erkrankung unübersehbar aus. Verpaart man Anlageträger miteinander,
werden rein statistisch 25% der Nachkommen an der Gangliosidose
erkranken, 50% die Erbanlage tragen und 25% frei von dem
Krankheitsgen sein.
Auch bei einer Verpaarung von Erbgesunden und Anlageträgern ist
Vorsicht geboten. Es können zwar keine Nachkommen an der
Gangliosidose erkranken, aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50%
Anlageträger hervorgebracht werden. Hierbei kann das "kranke" Gen
unwissentlich in der Katzenpopulation verbreitet werden.
Während gängige Labortests wie Urintests oder Enzymuntersuchungen
keine eindeutige Identifikation von Anlageträgern erlauben, bietet
der DNA-Test der LABOKLIN GmbH die Möglichkeit, zweifelsfrei
Anlageträger von gesunden und klinisch kranken Katzen zu
unterscheiden. Weitere Informationen finden Sie direkt bei der
LABOKLIN GmbH.
Wissenschaftlich nachgewiesen und dokumentiert ist die Gangliosidose
bei Katzen der Rasse Korat. Im Hinblick auf die unauffälligen
Anlageträger sollten deshalb alle Koratkatzen, mit denen gezüchtet
wird, auf GM1- und GM2-Gangliosidose per DNA-Test untersucht werden,
auch wenn dieses Krankheitsbild bisher nicht aufgetreten ist. Bei
einem negativen Testergebnis können die Tiere mit ruhigem Gewissen
zur Zucht eingesetzt werden. Die Katzen müssen vor der Untersuchung
per Mikrochip gekennzeichnet werden, um die Testergebnisse zuordnen
zu können.
Quelle: Direktinfo LABOKLIN GmbH
Hüftgelenksdysplasie (HD)
Hüftgelenksdysplasie (HD) - eine Krankheit, welche man zwar
vorwiegend aus der Hundeszene kennt, die aber auch bei Mensch und
Katze vorkommen kann, ist eine vererbbare Fehlbildung des
Hüftgelenks. HD ist eine polygene Erbkrankheit, d. h., dass nicht
ein einzelnes, sondern mehrere Gene für diese Krankheit
verantwortlich sind.
Während bei gesunden Tieren der Oberschenkelkopf des Hüftgelenks
tief in der Pfanne des Beckens sitzt, ist bei an HD erkrankten
Tieren eine deutliche Verflachung der Hüftgelenkspfanne (Acetabulum)
zu erkennen. Der Oberschenkelkopf hat dadurch keinen festen Halt
mehr in der Beckenpfanne und es kommt durch entstehende
Fehlbelastungen zu Veränderungen des Band- und Kapselapparates sowie
zu weiteren Veränderungen am Oberschenkelkopf. Bei Jungtieren ist HD
nicht zu erkennen, da die Hüftgelenke z. T. noch aus Knorpeln
bestehen, die erst mit zunehmendem Alter durch Knochen ersetzt
werden und dann ein festes Gelenk darstellen. Es kann dann zu einem
wahrnehmbaren Humpeln bzw. zu Ausfallerscheinungen an den hinteren
Gliedmaßen der Tiere kommen; wenn es sich jedoch um leichte Rassen
handelt müssen diese Erscheinungen nicht sichtbar auftreten, da dann
das Gelenk nicht so sehr beansprucht wird.
Zu einer sicheren Diagnose sollte man ein Alter von ca. 2 Jahren
abwarten. Der Tierarzt schickt die Bilder einer Röntgenuntersuchung
zur zentralen HD-Registrierungsstelle, wo sie von Spezialisten
analysiert werden. Der Eigentümer des Tieres erhält dann eine
Bescheinigung über den Grad der HD, welcher in 7 verschiedene
Kategorien unterteilt ist.
Oft lässt sich die HD noch mit Ruhigstellung der Tiere,
Gewichtsreduktion und Schmerzmitteln behandeln, meist kommt es
jedoch zu einem operativen Eingriff. So gibt es die Möglichkeiten
ein künstliches Hüftgelenk einzusetzen, eine
Oberschenkelkopfresektion oder eine operative Muskeldurchtrennung
des Pectineusmuskels durchzuführen. Über die jeweils richtige
Methode sollte nur der Tierarzt entscheiden.
Man kann die HD nur dadurch bekämpfen, dass man betroffene Tiere
konsequent aus der Zucht ausschließt und nur mit Tieren züchtet, bei
denen keine Dysplasie nachweisbar ist.
Diverse Quellen
Hypertrophe Cardiomyopathie (HCM)
Bei der hypertrophen Cardiomyopathie (HCM) handelt es sich um eine
Herzerkrankung, bei der eine Verdickung der Papillarmuskeln des
Herzens bzw. eine Verdickung der Wand der linken Herzkammer
vorliegt. Dadurch kann es zu schlecht schließenden Herzklappen und
einem geringeren Pumpvolumen des Herzens kommen. Es liegt eine
autosomal dominante Vererbung vor.
Man kann klinische Anzeichen erst erkennen, wenn die HCM schon weit
fortgeschritten ist. Wahrnehmbare Herzgeräusche, Müdigkeit,
Atemprobleme und Appetitlosigkeit können auf diese Krankheit
hindeuten, sind aber auch bei anderen Herzkrankheiten anzutreffen.
Als sichere Diagnosemöglichkeit kann nur die Ultraschalluntersuchung
eingesetzt werden. Erst im Alter zwischen ein und fünf Jahren sollte
man die Untersuchung durchführen lassen. Vorher ist keine sichere
Diagnose möglich, da die HCM bei der Geburt nicht präsent ist.
Zuchttiere sollte man alle zwei Jahre untersuchen lassen, da eine
einmalige negative HCM-Untersuchung keine Garantie für HCM-Freiheit
sein muss.
Eine Heilung der HCM ist nicht möglich, da es sich hierbei um eine
irreversible Verdickung handelt. Zur Linderung der Beschwerden
sollten Medikamente gegeben werden, welche die Herzfrequenz
verringern. Weiterhin kann mit Aspirin als Prophylaxe dafür gesorgt
werden, dass das Blut nicht verklumpt und es zu Thrombosen kommt.
Die Aspirinbehandlung muss tierärztlich überwacht erfolgen, eine
unkontrollierte Behandlung kann für das Tier tödlich enden. Ein
Ausschluss von Tieren mit HCM aus der Zucht sollte für seriöse
Züchter selbstverständlich sein.
Diverse Quellen
Polycystic Kidney Disease (PKD)
Bei der PKD handelt es sich um eine autosomal dominant vererbbare
Nierenerkrankung. In den neunziger Jahren wurden die Studien über
PKD bei Katzen verstärkt, da sich dort (hauptsächlich bei
Perserkatzen) PKD-Fälle häuften. Bei PKD handelt es sich um einen
Zystenbefall der hauptsächlich die Nieren betrifft, vereinzelt aber
auch Zysten im Uterus und in der Leber hervorruft. Die Zysten sind
von Geburt an vorhanden, sind jedoch da noch zu klein, um sie zu
diagnostizieren. Bei ca. 10 Monate alten Katzen kann man sie jedoch
mit 98%iger Sicherheit diagnostizieren, wenn man die
Mindestanforderungen der Ultraschallgeräte beachtet (Schallkopf
mind. 7,5 MHz). Die Zysten können mit zunehmendem Alter der
befallenen Tiere wachsen und damit die Nieren vergrößern und zu
Nierenfunktionstörungen bzw. Nierenversagen führen. Die PKD ist
nicht heilbar. Äußerliche Anzeichen bei der Katze sind
Appetitlosigkeit, großer Durst, erhöhte Urinabgaben und
Gewichtsverlust. Bei manchen Tieren verstärkt sich das Wachstum der
Zysten nie oder erst spät im Leben und die Katzen können trotzdem
ein hohes Alter erreichen.
Eine Identifizierung durch DNA-Tests ist z. Zt. noch nicht möglich,
PKD kann nur durch Ultraschallunter-suchungen diagnostiziert werden.
Dazu muß der Unterleib der Tiere rasiert werden. Da die Zysten oft
schwer erkennbar sind, sollte man auf erfahrene Bediener des
Ultraschallgerätes achten. Zur sicheren Identifizierung der Tiere
müssen die Katzen gechipt sein. Die Untersuchung dauert ca. 15-30
Minuten und ist eventuell mit einer kleinen Narkose verbunden.
Die am häufigsten von PKD befallene Katzenrasse ist die der
Perserkatzen. Rassen, in die Perserkatzen eingekreuzt wurden folgen
lt. Untersuchungen der Uni Gießen auf den nächsten Plätzen. Man
erhält eine PDK-freie Perserzucht, indem man alle Zuchttiere testen
und die positiven Tiere sofort kastrieren läßt. Da PKD nicht
ansteckend ist, können die kastrierten Tiere weiter unter den
PKD-freien Tieren leben. Da es nach dem TSchG §11b verboten ist,
dass man mit Tieren züchtet, bei denen damit gerechnet werden muß,
dass es zu Erbschäden bei den Nachkommen kann, muss man bei der
Zucht mit nicht PKD-freien Tieren mit strafrechtlicher Verfolgung
wegen Qualzucht rechnen.
Hier finden Sie eine
LListe der zertifizierten PKD-Untersuchungsstellen
PKD-Seite der CFA (in Englisch)
Diverse Quellen
Progressive Retina Atrophie (PRA)
Die progressive Retinaatrophie ist eine vererbare Augenkrankheit,
die in jedem Fall zur Erblindung führt. Hauptsächlich tritt sie bei
Abessiniern auf, für ein Auftreten bei deren langhaariger Variante,
den Somalis, gibt es keine Literaturhinweise.
Es liegt hier ein Sammelbegriff für verschiedene genetische Ursachen
und Mechanismen vor. Man unterscheidet die dysplastische Form, d.h.,
bereits junge Katzen zeigen eine Sehschwäche und erblinden innerhalb
eines Jahres, und die degenerative Form, d. h., dass die Sehschwäche
erstmals im Alter von 1 bis 2 Jahren auftritt und die vollständige
Erblindung erst mit 4 bis 6 Jahren eintritt.
Bei der PRA wird die Netzhaut des Auges durch lokale
Stoffwechselstörungen im Gewebe der Netzhaut kontinuierlich
fortschreitend zerstört. Ein für PRA häufig auftretendes erstes
Anzeichen ist eine einsetzende Nachtblindheit.
Die Diagnose von PRA ist nur über ophtalmologische Tests zur
Untersuchung des Augenhintergrundes möglich, einen DNA-Test (wie bei
Hunden bereits üblich) gibt es für Katzen leider noch nicht. Eine
Therapie ist nicht möglich.
Diverse Quellen
Pyruvatkinasedefizienz (PK)
Bei der PK (Pyruvatkinasedefizienz) handelt es sich um eine
autosomal rezessiv vererbbare Erkrankung, an der in der
Katzenwelt hauptsächlich Abessinier und Somalikatzen erkranken.
Dabei fehlt den roten Blutkörperchen das Pyruvat-Kinase-Enzym, das
für die Energiegewinnung der Erythrozyten (roten Blutkörperchen)
notwendig ist. Durch die beeinträchtigte Glykolyse (Sammelbegiff für
eine Reihe von enzymatischen Reaktionen, in denen Glukose in
kleinere Fragmente gespalten wird) wird die durchschnittliche
Überlebenszeit der Erythrozyten, die normalerweise ca. 70 Tage
beträgt, stark verkürzt, es entsteht also eine chronische,
regenerative hämolytische Anämie.
Neben den immer wiederkehrenden Symptomen einer Anämie (blasse
Schleimhäute, Schwäche), kann es jetzt auch zu hämolytischen Krisen
mit Gelbsucht und Fieber kommen. Die Anzahl der roten Blutkörperchen
kann dabei sehr stark vermindert sein. Dabei ist eine höhere Anzahl
von juvenilen Erythrozyten bei einer normalen Erythrozytenzahl
besonders auffällig, gelegentlich kann es auch noch zu einer
vergrößerten Milz kommen.
Da es einige ähnliche Krankheitsbilder gibt, sollte man auch eine
Pyruvatkinasedefizienz in Betracht ziehen, wenn die Diagnose nach
Routineuntersuchungen im Labor nicht eindeutig ist.
Da es keine spezifische Therapie für die PK gibt, sollte man die
Vererbung der Krankheit durch rechtzeitige Untersuchungen der
Zuchttiere und ggf. entsprechenden Massnahmen unterbinden. Für die
betroffenen Tiere selbst können dann Bluttransfusionen lebensrettend
sein. Daher ist eine Blutgruppenbestimmung ebenfalls sehr wichtig.
Es ist darauf zu achten, dass bei den betroffenen Tieren Stress und
ebenso die Risiken von Infektionen vermieden werden, da dadurch
evtl. hämolytische Krisen ausgelöst werden können.
Da der genetische Defekt, der zu dieser Erkrankung der Katzen führt,
bekannt ist, können die erkrankten und die gesunden Tiere sicher mit
Hilfe von DNA-Tests ermittelt werden. Gleichfalls werden die
klinisch unauffälligen Träger dieser Krankheit sicher mit diesen
Tests identifiziert und können dann von der Zucht ausgeschlossen
werden.
Zur Durchführung des Tests müssen dem Tier nur wenige Milliliter
Blut vom Tierarzt abgenommen werden und zu den DNA-Tests
eingeschickt werden (z.B. an
Laboklin). Das Ergebnis des Test liegt dann nach ca. einer Woche
vor.
Quelle: Direktinfo LABOKLIN GmbH
ERLÄUTERUNGEN ZUM ERBGANG
Autosomal dominante Vererbung
Wir versuchen hier zwei autosomale
(= nicht geschlechtsgebundene) Erbgänge so zu erklären, dass
sie auch für den Nichtmediziner verständlich sind:
Der autosomal
dominante Erbgang
Vater
|
Mutter
|
|
|
gesund
|
krank
|
Ein Elternteil (egal ob Vater oder
Mutter) ist erkrankt, obwohl nur eine Kopie des
entsprechenden Gens eine krankhafte Veränderung zeigt. Es
sind nun folgende Kinder möglich:
Man sieht, dass bereits bei nur
einem erkrankten Elternteil die Wahrscheinlichkeit ein
erkranktes Kind zu bekommen bereits bei 50% liegt. Sind
beide Elternteile erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit
bereits bei 75%.
Der autosomal
rezessive Erbgang
Vater
|
Mutter
|
|
|
gesund
|
gesund
|
Obwohl beide Elternteile in der
Kopie des entsprechenden Gens eine krankhafte Veränderung
zeigen, wird diese Veränderung durch die zweite Kopie dieses
Gens ausgeglichen, d. h., die Krankheit kommt nicht zum
Ausbruch, sie wird aber trotzdem mitvererbt. Folgende Kinder
können geboren werden:
Das Risiko, dass ein krankes Kind
geboren wird, liegt aber immer noch bei 25%.
|
Autosomal rezessive Vererbung
Wir
versuchen hier zwei autosomale (= nicht
geschlechtsgebundene) Erbgänge so zu erklären, dass sie auch
für den Nichtmediziner verständlich sind:
Der autosomal
dominante Erbgang
Vater
|
Mutter
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gesund
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krank
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Ein Elternteil (egal ob Vater oder
Mutter) ist erkrankt, obwohl nur eine Kopie des
entsprechenden Gens eine krankhafte Veränderung zeigt. Es
sind nun folgende Kinder möglich:
Man sieht, dass bereits bei nur
einem erkrankten Elternteil die Wahrscheinlichkeit ein
erkranktes Kind zu bekommen bereits bei 50% liegt. Sind
beide Elternteile erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit
bereits bei 75%.
Der autosomal
rezessive Erbgang
Vater
|
Mutter
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gesund
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gesund
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Obwohl beide Elternteile in der
Kopie des entsprechenden Gens eine krankhafte Veränderung
zeigen, wird diese Veränderung durch die zweite Kopie dieses
Gens ausgeglichen, d. h., die Krankheit kommt nicht zum
Ausbruch, sie wird aber trotzdem mitvererbt. Folgende Kinder
können geboren werden:
Das Risiko, dass ein krankes Kind
geboren wird, liegt aber immer noch bei 25%.
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